Schnarchen

Schnarchen wird oft von Mitmenschen schlecht toleriert. Wenn Sie deshalb Hilfe suchen, muss zuerst eine genaue Anamnese und Untersuchung stattfinden. Dabei kann neben HNO-Ärzten, Pulmologen und Schlafmedizinern auch Ihr Zahnarzt helfen.

Wodurch wird das Schnarchen verursacht?
Schnarchen wird meist durch Vibrationen von Weichgewebe im hinteren Rachenanteil beim Schlafen verursacht. Durch einen zu langen Weichgaumen und ein zu langes Zäpfchen kommt es zu Vibrationen. Aber auch eine sehr große Zunge, große Tonsillen oder eine verstopfte Nase können zu nächtlichen Geräuschen beitragen.Durch Gewichtszunahme kann es zu einem verstärkten nächtlichen Schnarchen kommen. Ca. 15-35% der Erwachsenen schnarchen im Schlaf. In den meisten Fällen ist jedoch keine Behandlung erforderlich, da das Schnarchen an sich keine Gefahr für die Gesundheit des Schnarchers darstellt. Dagegen ist extrem lautes und unregelmäßiges Schnarchen in der Regel ein ernster Hinweis auf eine massive Unterversorgung mit Sauerstoff. Wenn zusätzlich noch die Zunge nach hinten fällt und die Atemwege verlegt, setzt die Atmung für mehrere Sekunden aus. Es handelt sich dann um eine Schlaf-Apnoe, die zu einem Sauerstoffmangel im Blut und Gehirn führen kann und deshalb für den Patienten eine Bedrohung seiner Gesundheit darstellt.   

Wie entstehen beim Schnarchen die Geräusche?
Beim Schnarchen erschlafft die Muskulatur, die das Gaumensegel strafft. Dieses Segel gerät beim Schnarchen in Schwingung und erzeugt dadurch das Geräusch. Alkohol verstärkt das Schnarchen, er führt schon beim Gesunden zu einer Verlangsamung aller Kontrollmechanismen des Atemzentrums und auch zu einer Erschlaffung der Rachenmuskulatur.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Reines Schnarchen, das heißt keine Aussetzer beim Atmen, kann man ursachennah behandeln. So kann vielen Patienten, die nur in der Rückenlage Schnarchen, durch Tragen eines „Rücksackes“ geholfen werden. Der „Rucksack“ erschwert die Rückenlage, so dass die schnarchfreie Seitenlage eingenommen wird.
Bei Verengungen der Atemwege kann mit individuell angepassten Schienen für Ober- und Unterkiefer geholfen werden. Damit werden die Atemwege offen gehalten. Dies wird durch eine Vorverlagerung (Vorziehen) des Unterkiefers und damit einer Vergrößerung des Rachenraumes erreicht. Auch das Abhalten erschlaffter Muskulatur vom Atemweg ist möglich. Ein weiterer Ansatz besteht in der Kräftigung der Muskulatur und Förderung der Nasenatmung mit speziellen Übungen. Eine Koppelung solcher Maßnahmen mit entsprechenden Diäten ist immer sinnvoll, da die Vielzahl schnarchender Patienten übergewichtig ist und es auch dadurch zum geringeren Muskeltonus mit Vibration im Gaumensegelbereich kommt.

Bei obstruktiven Funktionsstörungen (Verengung der Atemwege) oder Apnoen (Aussetzen der Atmung während des Schlafes) sind chirurgische Maßnahmen oder Überdruckbeatmungsmasken notwendig.
Diese Behandlungen finden dann in Zusammenarbeit mit HNO-Ärzten, Pulmologen und vor allem mit dem Schlafmediziner im Schlaflabor statt.